Wie ich fast verhungert wäre

Ich fad mich nich nie besonders schön und wollte eigendlich schon immer Abnehmen, obwohl ich noch nie übergewichtig war.

Als ich so ungefähr 13 Jahre alt war, habe ich beschlossen abzuhnemen und zwar so schell wie möglich. Ich habe angefangen nur noch Wasser zu trinken und Süßigkeiten weg zu lassen. Dann habe ich aufgehört zu frühstücken und auch mein Pausenbrot für die Schule habe ich mit Absicht vergessen.

Ich habe angefangen mich jeden Tag zu wiegen und alles zu dokumentiren. Als ich Gewicht verloren habe war ich so stolz und es hat mich immer weiter motiviert. Ich habe dann auch immer mehr Ausreden gefunden warum ich nicht essen kann.

Irgendwann stellte ich Regeln auf wie zum Beispiel nach 18 Uhr nichts mehr essen oder wenn ich etwas gegessen habe die Kalorien wieder zu verbrennen. Ich erlaubte mir höchtens 500 kcl pro Tag und musste mindestens 400 verbrennen. Ich wusste nicht, dass ich da schon tief in meiner Essstörungen drin war.

Meine Eltern fingen irgendwann an Fragen zu stellen und sich Sorgen zu machen weil ich schon vor der Schule joggen gegangen bin. Als ich 14 war, hatte ich zum ersten mal mein Wunschgewicht von 43 Kg erreicht, was bei mir deutliches Untergewicht war. Dennoch war ich noch nicht zufrieden, denn ich sah immernoch ein fettes, hässliches Mädchen um Spiegel.

Ich ignorierte die Warnsignale meines Körpers... ich bekam lange dichte Haare an meinen Armen weil mein körper zu wenig Nährstoffe bekam um mich warm zu halten auch meine Periode war schon lange ausgefallen und meine Haare wurden immer dünner.

Meine Eltern meldeten mich bei einer Therapeutin an weil sie sich wirkich Sorgen machten und mir nicht helfen konnten. Aber auch auf die Therapeutin hörte ich nicht, ich wollte endlich dünn und schön sein. In der Schule fingen meine Mittschüler an sich über mich lustig zu machen. Ich dachte immer ich würde Komplimete bekommen weil ich abgenommen habe, aber stadessen sagten sie sowas wie "Stock" oder "die bricht ja gleich zusammen" ....

Als ich dann 15 wurde, wurde ich das erste mal ins Krankenhaus gebracht. Ich bin damals umgekippt (was eigentlich nichts Neues war) aber dieses mal haben sie mich nicht wieder wach bekommen.

Ich wachte im Krankenhaus auf. Ich hatte schläuche in neiner Nase und mir wurde etwas dadurch gegeben, aber ich war zu schwach um aufzustehen und weg zu gehen. Da kamen auch schon 2 Krankenschwestern rein. Eine redete mit mir und erklärte mir was passiert war, während die andere meine Eltern holte.

Wir haben lange geredet und ein Arzt hat nich mehrere Tests durchfeführt. Ein paar Tage später war ich immernoch da. Mir ging es dort nicht gut, weil ich keinen Sport machen durfte und essen MUSSTE. Als meine Eltern wieser zu besuch waren, haben sie mit mir geredet und sie haben mir gesagt, dass sie mich in einer Spezialklinik für Anorexie angemeldet haben.

Ich war zuerst sauer auf sie und wollte ihnen klar machen, dass ich es auch alleine schaffen würde. Ich hatte keine Chance. Genau 2 Wochen später saß ich im Auto auf dem weg in die Klinik.

Ich wog zu diesem Zeitpunkt 32 Kilo, was sehr lebenabedrohlich war. Erst heute wird mir bewusst, dass ich jederzeit hätte sterben können! In der Klinik war es die ersten Wochen echt hart, ich musste lernen das ich keine Angst vor Essen oder dem zuhnemen haben muss. Aber erst mal war es wichtiger mich wieder auf ein einigernaßen normales Gewicht zu bringen. Es hat sehr lange gedauert aber ich hab es geschafft!!!!

Dann kam der wichtigste Teil, weil ich ja noch immer eine Esstörung habe. Ich musste mich lieben. Ich musste lernen, dass mein Körper essen braucht....

Heute bin ich 16 Jahre und immer noch nicht gesund. Ich hatte viele Höhen und Tiefen, aber ich will gesund werden und habe neue Lebensfreude gefunden und ich gebe alles um wieder gesund zu werden!!

Ich habe gelernt, dass jeder Mensch wunderschön ist und keiner so leiden muss. Erst heute ist mir klar wie knapp es bei mir war und wie viel Glück ich hatte. Ich bin dankbar für jedes Essen und jeden Schritt den ich Schmerzfrei machen kann. Denn das Leben ist so schön...


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