Das schwarze Monster |TW|

❗Noch mal eine Trigger Warnung an alle die mit Depressionen, Selbstverletzung, Mobbing, Vergewaltigung, Angststörung, Panikstörung und sozialer Phobie zu Kämpfen haben❗

Es hat mich sehr viel mut gekostet jetzt alles einfach mal aufzuschreiben.

Erst mal zu mir ich bin Kathlynn, 20 jahre alt und leide an Depressionen, sozialer Phobie, angststörung und Panikstörung.

Meine Depressionen haben mit 12-13 angefangen als depressive Episoden. Ich wurde meine komplette Schulzeit gemobbt, weil ich etwas dicker war (ich habe zugenommen da mein Bruder zusammengeschlagen wurde und sehr lange im Krankenhaus lag). Ich wurde bespuckt, mit Essen abgeworfen, geschlagen, geschubst, mir wurde mein Essen geklaut oder runtergeschmissen und sie haben meine Schulsachen zerstört.

Als ich nicht mehr wusste wohin mit meinem Frust fing ich an zu essen und mich zu ritzen. Niemand hat bemerkt wie schlecht es mir ging oder das ich mich geritzt habe. 2017 habe ich dann mit 16 meinen lang ersehnten Schulabschluss gemacht. Ich war so glücklich und erleichtert nicht mehr in die Schule gehen zu müssen. Ich wollte nach der Schule unbedingt Altenpflegerin werden.

Durch das Mobbing bin ich leider sehr schüchtern und zurückhaltend geworden und hatte etwas Angst diese neue Herausforderung anzugehen, aber ich habe es trotzdem gemacht. Am Anfang meines FSJ lief alles gut im Altenheim. Ich wurde freundlich, vorsichtig und ohne Druck eingearbeitet.

Nach einem Monat auf Station 2 sollte ich dann auf Station 1 wechseln. Am Anfang waren alle dort echt nett und es waren auch jüngere Mitarbeiter auf dieser Station. Es gab diesen einen Mitarbeiter nennen wir ihn mal Jack. Jack sollte mich in die Pflege von bettlägrigen Senioren einarbeiten. Er zeigte mir wie man Essen anreichen tut und was ich zu beachten habe.

Plötzlich packt er mich, drückt mich gegen die Wand und küsst mich! Ich habe mich gewehrt und gesagt, dass ich das nicht möchte, habe aber niemanden von diesem Zwischenfall erzählt. Nach 6 Monaten dort fing es dann an. Meine Arbeitskollegen fingen an mich fertig zu machen und mich mit dem anderen Schüler zu vergleichen, ich machte alles so wie er aber es war trotzdem nicht genug.

Langsam bekam ich das Gefühl, dass ich dieser Arbeit nicht gewachsen bin und bekam Schlafstörungen. Ich fühlte mich schwach, kraftlos und vorallem ich war unglücklich. Ich hatte keine Zeit mehr für Freunde da ich Doppeldienste schieben musste (also ich bin von 6h bis 12h und dann von 14h bis 20h arbeiten gegangen) Ich war da zwar schon 17 jahre alt, aber vom Gesetz her durfte ich solche Schichten nicht arbeiten.

Ich war jeden Tag traurig und lächelte kaum noch und Jack machte es mir nicht leichter. Er fing an mich öfters anzufassen und zu bedrängen. Ich erzählte aber niemandem davon. 1 Monat bevor ich gekündigt habe hat Jack dann versucht mich zu vergewaltigen. Es war der schlimmste Moment in meinem Leben und ich wusste nicht was ich machen sollte.

Als er mich dann los lies rannte ich zur Stationsleitung und erzählte es ihr aber sie glaubte mir nicht. Mir ging es danach noch schlimmer aber ich erzählte meinen Eltern davon nichts. Ich kündigte dort und alles brach zusammen. Meine Psyche brach einfach. Ich fing wieder an mich zu ritzen und bekam Suizidgedanken. Ich wollte mein Leben beenden aber ich konnte und wollte das nicht und suchte mir Hilfe.

Der Arzt stellte fest, dass ich Depressionen habe und meinte, dass ich in eine Reha musste. Bis zu dieser Reha vergingen 6 Monate. In dieser Zeit musste ich wieder zur Schule aber ich hatte Glück, dieses mal wurde ich nicht gemobbt aber trotzdem hatte ich Angst. Ich hatte starke Angst vor diesen Menschen im Klassenzimmer.

Meine schulischen Leistungen waren nicht die besten da ich noch mit den Schlafstörungen und Panikattacken beim Schlafen zu kämpfen hatte. Über die Reha brauchen wir nicht zu reden, da sie mir 1. Nicht geholfen hat und 2. mich die Ärzte dort nicht ernstgenommen haben.

Ich wurde während der Schulzeit 18. Es ist nichts besonderes mehr passiert. Ich habe dort einen zweiten Abschluss gemacht und bin danach in eine Masnahme vom Arbeitsamt gekommen. Die Leute dort kamen nicht mit mir zurecht und die erste Reaktion war "komm die machen wir fertig". Naja, nach einem Jahr dort habe ich mich abgemeldet und wartete auf eine zweite Reha. In dieser Zeit lernte ich meinen Ehemann kennen.

Ich war 19 und er 26. Er war die erste männliche Person die mit mir und meiner Psyche zurecht kam. Ich konnte ihm von allem erzählen und er nahm rücksicht auf mich. Mittlerweile sind wir schon 1 jahr zusammen und ich wohne bei ihm seit wir 2 Monate zusammen sind. Mir ging es psychisch eigentlich sehr gut. Meine Schlafstörung ist verschwungen, meine Panikattacken wurden weniger aber meine soziale Phobie ist noch nicht wirklich besser geworden.

Aber jetzt fängt es wieder an, ich weine ohne Grund, ich bekomme wieder Panikattacken, ich hab starke Ängste und ich kann nicht in den Spiegel schauen. Wenn ich in den Spiegel schaue dann kommt es mir so vor als würde ich eine andere Person ansehen, als wäre diese Person im Spiegel und nicht ich... ich kann mir selbst nicht in die Augen schauen und weiss nicht warum und ich bekomme Panikattacken wenn ich mich zu lange im Spiegel anschaue.

Ich hoffe das es irgendwann besser wird, die Ärzte meinen dadurch das es so lange unentdeckt gewesen ist und ich keine Behandlungen hatte sei die Chance sehr gering.

Wenn ihr bis hier hin gelesen habt dann bedanke ich mich dafür und wenn ihr selbst diese Probleme habt, redet mit jemandem darüber, holt euch Hilfe ihr seid nicht allein damit, es wird besser.



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