Wie ich zur Puppe gemacht wurde

Begonnen hat alles praktisch vor meiner Geburt. Ich bin in eine sehr große Familie reingeboren, zumindest väterlicherseits, und selbst sehr weit entfernte Verwandte, die man unter normalen Umständen nicht mal mehr als Familie bezeichnen würde, stehen einander sehr nahe.

Jedes Jahr besuche ich mit meiner Familie im Sommer das Heimatland meines Vaters. Wir leben dann für ein paar Wochen in einem Dorf. Dort sehe ich regelmäßig meine Großeltern, meine Onkel und Tanten, Cousinen, Freunde... und diesen einen besonderen Verwandten, der mir lehrte, was "grooming" wirklich bedeutet.

Nennen wir ihn "M". M hatte selbst keine einfache Kindheit. Er litt immer unter seinem älteren Bruder, der ihn als minderwertig betitelte. Er war nur der Packesel der Familie, ihm wurde immer wieder klar gemacht, dass er nichts in seinem Elternhaus verloren hatte und, dass er niemals das Sagen haben werde. Und ich glaube, so begann es.

M ist 15 Jahre älter als ich. Als ich also ein Kleinkind war, da war er gerade noch ein Teenager. Er kümmerte sich angeblich sehr um mich, mehr als um andere Kinder, die ihm näher standen. Wie meine Mutter mir immer sagt: "Du bist sein Favorit". Wir hielten harmlose Boxkämpfe, er ließ mich auf seinen Schoß und alberte mit mir rum und wir lernten meine Umgebung kennen. Es war wie ein persönlicher Babysitter, der seinen Job mit Herzblut verfolgte und kein Geld vorderte.

Doch dann wurde ich 10. Ich bin früher zur Frau geworden, als man es gewohnt ist. Mit 10 begann meine Periode, ich entwickelte rasch eine weiblichere Figur, und gewachsen war ich auch. Es war nur noch wenig vom Kind mit knuffigen Wangen übrig geblieben. Und das wirkte sich auch auf die Beziehung zu meiner Familie aus. Besonders männliche Verwandte hielten Abstand. Mir wurde gesagt ich solle mich mehr wie eine Dame benehmen und alles schien auch soweit zu klappen. Nur nicht mit M.

Wie bisher nahm er mich in den Arm, hob mich hoch, setzte mich aufs Sofa und kitzelte mich durch. Irgendwann war ich so am lachen, dass ich mich hinlegen musste und er über mich gebeugt da saß. Dies schien alles so vertraut für mich, dies war jährliche Routine. Doch dann tat er etwas Neues. Er beugte sich vor, kitzelte mich weiter, bis er mir einen Kuss auf die Seite meines Halses gab. Ich war etwas verwirrt. Aber denken tat ich mir dabei nicht viel. Dies sollte aber nur der Anfang sein.

Die nächsten Jahre folgten. Ich wurde immer älter aber er sah dies irgendwie nicht. Und dann gab es diese Ereignisse wo er es doch tat. Einen Tag hielt ich einen Mittagschlaf in meinem Zimmer, welches ich mir mit meinem Bruder teilte. Ich war dort alleine und hatte meine Tür angelehnt, sodass man mich sehen konnte. An diesem Tag trat M in den Hausflur und muss mich wohl in meinem Bett durch die Tür gesehen haben, denn er kam rein und machte sie zu. Er setzte sich auf die Kante meines Betts und ich machte meine Augen halb auf. Er sagte mir ich solle weiterschlafen... kurze Zeit später fragte er, ob er sich für eine Weile zu mir legen dürfte. Schlaftrunken nickte ich. Ich sah noch wie er seine Jacke auszog, da kam zum Glück mein Bruder ins Zimmer gestürmt. Und so schnell wie M kam, war er auch wieder weg.

Einen anderen Tag erzählte er mir von seinem Plan abzuhauen. Er wollte mich mitnehmen und ich sollte keinem davon erzählen. Er würde auf mich aufpasse, sagte er. Dieses Gespräch hörte meine Tante aber und tat so als hätte er einen Witz gemacht. Sein Plan war aufgeflogen. Er versuchte häufiger mal mich zu überreden mit ihm zu kommen, wenn er auf eine kleine Spritztour in die Stadt unterwegs war. Ich verneinte immer, da es mir meine Mutter verboten hatte. Er machte mir Geschenke und sagte mir, ich sei sehr hübsch geworden. Und dann wendete sich seine Art.

Nach einem Gewissen Vorfall war das. Er hatte eine neue Freundin und wollte sie mir unbedingt zeigen. Also gingen wir gemeinsam in die Küche und setzten uns an den Esstisch. Er holte sein Handy raus und zeigte mir ein Bild von ihr. Ich wünschte ihm viel Glück und dann guckte er mich auf eine sehr merkwürdige Weise an. Als hätte ihm etwas nicht gepasst. Aufeinmal fragte er, ob er auch ein Bild von mir machen dürfe. Ich lachte und schüttelte meinen Kopf. Und er lachte auch, als hätte er einen eindeutigen Witz gemacht.. doch plötzlich nahm er mich am Kinn und küsste mich auf die Wange. Mein Lachen wurde leiser und gezwungen. Und ich ging einfach nur, ohne etwas zu sagen.

Von da an war ich verwirrt. Er war immer wie ein bester Freund und großer Bruder für mich. Wieso machte er dann sowas? Leider wird mir im Nachhinein auch klar, wie abhängig ich schon von ihm war. Dass ich nicht wusste, ob dies richtig oder falsch ist und, mehr als alles andere, wollte ich ihn nicht verletzen.

Mit 15 fing er ständig an zu fragen, ob ich zugenommen hätte. Immer, wenn ich etwas aß, sagte er mir es wäre zu viel. Hier war ich zu hässlich, dann war ich zu faul. Ich fühlte mich so wertlos. Ich wollte um jeden Preis verhindern, dass er so über mich dachte. Also aß ich weniger, war still und versuchte alle Arbeiten im Haushalt zu übernehmen, wenn er da war. Er gab mir Befehle wie: "Na los, wo ist mein Kaffee. Du weißt schon, wie ich ihn haben will." Und ich tat es.

Wenn ich "rebellierte" tat er etwas, was vielleicht etwas komisch klingen mag. Er zeigte seine Freundin. Er zeigte sie in der Gruppe rum und erzählte über sie. Dabei ließ er hin und wieder einen Blick zu mir rüberschweifen. Und, wenn er merkte, dass mir dies zu schaffen machte, erwischte er mich an einem ruhigen Ort und erzählte mir, dass es ja nichts ernstes sei, er mache nur Spaß.

Tatsächlich betete ich, dass er mal etwas festes haben würde. Eine Frau, die ihn wieder auf die Spur lenkt, die ihm zeigt wo es lang geht, auf die er sich konzentrieren kann. Ich wollte wieder Luft holen können. Aber gleichzeitig machte mich der Gedanke daran, dass er mich dann vergessen könnte so abartig krank. Ich wollte seine Nummer 1 sein. Sein ein und alles.

Mit der Zeit wurde er immer handgreiflicher. Hier packte er mal mein Kinn, um mir zu sagen er wäre sehr wütend auf mich. Dort flüsterte er mir ins Ohr, dass er mich über alles lieb haben würde. Und an anderen Tagen strich er mir eine Strähne aus dem Gesicht nur um mir zu sagen ich sei "so hässlich" geworden.

Ab und an schlug er mir auch mit der flachen Hand ins Gesicht, nicht stark, aber genug um mir jeden rest Stolz zu nehmen. Besonders als ich erwachsen wurde. Mit 17, da sagte ich ihm klar er solle mich in Ruhe lassen. Er ließ dies nicht gelten, erniedrigte mich, sagte ich sei nichts Wert und er würde solange er lebe dafür sorgen, dass kein Mann dieser Welt mich haben wollen würde. Ich weinte oft, versuchte aber dennoch Stand zu halten


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