Meine Mutter hat mir den Heiratsantrag vermiest

Der Tag, an dem meine Mutter versuchte mich blosszustellen, war der Tag, an dem ich mich verloben sollte. Ich bin mir zwar nicht zu 100% sicher, dass mein Ex mir einen Heiratsantrag machen wollte, aber es war eigentlich offensichtlich. Zu dieser Zeit hatten ich und mein Freund viel darüber gesprochen, gemeinsam ein Baby zu bekommen. Weil er jedoch aus einer sehr konservativen und traditionellem Umfeld kommt, wollten wir mit dem Sex warten und zuerst heiraten. Er wusste, dass ich ja sagen würde, aber er war ein Traditionsmensch und wollte bestimmte Bräuche pflegen. Ich war anders, aber es war für mich Okay. ich war gemeinhin ein Hippie-Kind - meine Eltern sind immer nackt herum gelaufen, haben Gras vor mir geraucht - aber ich hatte meinen Freund nicht viele Details meiner Kindheit erzählt, weil ich wusste, dass er es nicht verstehen würde. Meine Eltern wussten auch dass er sehr konservativ war und das war für sie in Ordnung. Also aßen wir mit unseren beiden Familien zu Abend. Mein Freund hatte das Restaurant ausgesucht. Es war ein schönes und gemütliches Restaurant, das perfekte Setting für mehr.

An dem Abend haben aus meiner Familie alle Wein getrunken, aber meine Mutter hat es ein bisschen übertrieben. Mein Vater versuchte cool zu bleiben, aber sie war außer Kontrolle. Ich merkte meinem Freund an, dass er irritiert war. Er schwitzte und benahm sich ungewohnt irritiert, dabei war er immer ein Typ, den man schwer aus der Ruhe bringen konnte. Ich sagte ihm, wir sollten gehen, aber er wollte nicht, weil er - glaube ich – kurz davor war mir einen Heiratsantrag zu machen. Der Abend bedeutete ihm sehr viel. Meine Mutter konnte es jedoch nicht lassen, mit ihm herum zu scherzen und ihm zu sagen, dass es gut sei, dass wir heiraten, weil ich auf diese Weise nicht zweimal denselben Fehler machen würde. Mein Freund war jetzt erst recht irritiert und fragte nach: "welcher Fehler??". Ich unterbrach den feutch-fröhlichen Akt meiner Mutter und erwiderte ihm, dass wir jetzt wirklich gehen sollten.

Daraufhin wurde meine Mutter laut und fragte wiederholt „Weißt du es nicht?“, „Weißt du es etwa nicht?“. Ich bat sie, leise zu sein, aber ohne Erfolg - wir gingen direkt nach dem Nachtisch. Es war alles sehr verrückt und ich war ebenso irritiert wie verärgert über meine Mutter. Ich musste davon ausgehen, dass sie früher oder später wieder so eine Aktion abziehen würde. Sie mochte ihn nicht, das war offensichtlich. Aber ich liebte ihn über alles und wollte ehrlich mit ihm sein: Einen Tag später erklärte ich ihm, dass ich eine Abtreibung hatte, bevor ich ihn kennenlernte. Er war geschockt. Er konnte nicht verstehen, wie es sein konnte, dass wir noch nie Sex gehabt hatten, weil ich mich geweigert hatte, ich aber schon einmal eine Abtreibung hatte. Er dachte, ich wäre Jungfrau. Ich erklärte, dass ich mit 17 dachte ich könnte diesem Typen vertrauen, aber er wollte nur Sex und nachdem er erfahren hatte, dass ich schwanger geworden war, hatte er kein Wort mehr mit mir gesprochen. Ich erklärte, dass ich wollte, dass die nächste Person etwas Besonderes ist, und dass ich wegen dieser schrecklichen Erfahrung zuerst heiraten wollte.

Er hat es nicht verstanden und hat mich wenige Wochen später verlassen. Ich war lange zeit tief verletzt und sprach mehrere Monate nicht mit meiner Mutter. Heute - rund 3 Jahre später - bin ich über ihn weg. Letztendlich denke ich weiterhin, dass sich meine Mutter komplett daneben benommen hat. Sie hat mit später erklärt, dass Sie es bereut und dass es ihr Leid täte. Darüber hinaus hatte Sie mir erwidert, dass er nicht der richtige gewesen sei und Sie mich instinktiv schützen wollte. Heute habe ich meiner Mutter vergeben, und mit ein wenig Abstand muss ich zugeben: eine Mutter hat niemals ganz Unrecht.


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