Das Darknet, die Apotheke und ich

Das Darknet ist bestimmt mittlerweile für alle ein Begriff. Vor ca 10 Jahren, als der Bitcoin wenige Euro gekostet hatte, kannte das Darknet kaum einer. Zu dieser Zeit nahm ich sehr viel Drogen und stieß auf eine Seite im Darknet die ausschließlich mit Drogen handelte. Man muss sich das vorstellen wie eBay, nur mit Drogen und auch mit Bewertungen und das alles drum und dran, jedoch komplett anonym!

Erst war ich skeptisch. Ist das Fake? Das Konzept war jedoch so ausgeklügelt und so ausführlich beschrieben, dass ich dem einfach Glauben schenkte. Nachdem ich paar Kumpels die Seite gezeigt habe, war bei einigen die Neugierde geweckt und zogen es durch. Ich glaube ich kaufte das preiswerteste Kokain und die geringste Menge. Das war 1g für 60 Bitcoins. Sprich ca. 30 €.

2 Tage später lag das Päckchen von meiner Tür. Besser gesagt ein Großbrief. Darin befand sich eine leere DVD Hülle und darin eine verschweißte Folie mit dem Kokain. Habe gar nicht so früh damit gerechnet gehabt! Viel erhoffte ich mir für den Preis nicht, doch angetestet habe ich es direkt und es war spitze!

Ohne Ankündigung lud ich meinen Kumpel ein und wir verlegten das ganze Kokain direkt noch am selben Tag. Dies war der Anfang. Sofort ließ mein Kumpel mir mehrere Scheine da. Ich sollte dies und dass bestellen - er konnte es gar nicht fassen. Ich genauso wenig. Es pendelte sich so ein, dass mein Kumpel alle zwei bis drei Tage mit mehreren Scheinen zu mir kam, mit der Bitte etliche Bestellungen aufzunehmen, meist für Freunde aber auch für uns.

Das ging ein ganzes Jahr gut, wir schwammen im Geld und waren ständig dicht und high. Wegen Preis-Leistung und der Zuverlässigkeit bestellte ich immer wieder bei demselben Verkäufer. Auf einmal war dieser jedoch von der Plattform verschwunden. Naja, es gab genug andere Verkäufer ich suchte mir den mit der nächstbesten Bewertung heraus und hatte mittlerweile auch ein gewisses Schema auf das ich achtete, wie z.b. dass der Verkäufer aus Deutschland kommt, dass das Paket nicht über den Zoll muss und auf den kürzesten Weg bzw. durch wenige Hände wandert.

Es klappte wieder recht zuverlässig und alles war wieder beim Alten. Bis zur letzten Bestellung. Ich überwies eine hohe Summe, so um die 500 € und wartete schon über drei Wochen. Ich hatte ihm schon mehrmals geschrieben gehabt, dass ich nichts bekommen habe. Am Folgetag um 3:30 Uhr in der früh, ich habe fest geschlafen, wurde mir die Tür vom Sondereinsatzkommando ausgehebelt!! Meine Wohnung wurde auf den Kopf gestellt und ich wurde verhaftet.

Zuerst habe ich gar nichts begriffen, meine Eltern wie mein Chef waren total entsetzt. Meinen Ausbildungsplatz habe ich ebenso verloren. Das naivste war es wohl zu denken, dass das Ganze sicher sei. Doch als ich erfuhr was genau schief ging, riss es mir den Boden unter den Füßen weg! Man sagte mir, der Verkäufer hatte mehrere Rechner in mehreren Ländern und es wurde unter anderem auch schon von Interpol und dem FBI International nach ihm gefahndet.

Wieso mein Päckchen aufgeflogen ist war der Knaller! Er benutzte existierende Adressen als Absender. In meinem Fall wählte er eine bestehende Apotheke irgendwo in Wuppertal und hatte den Großbrief nicht ausreichenden frankiert. 11cent haben gefehlt und somit ging der Großbrief gespickt mit Kokain, Amphetamin und Rohopium an den Absender zurück, was in meinem Fall die Apotheke war. Die haben den Brief erhalten und angenommen. Logischerweise haben sie direkt die Polizei verständigt. Alles weitere war ja nicht schwierig weil ja mein Name und meine Adresse als Empfänger angegeben war.

Mittlerweile kenne ich etliche Fälle und die Tücken wenn man im Darknet bestellt.


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