Zwischen den Sekunden ... bist du

Ich stehe an der Haltestelle. Im Ohr habe ich meine Kopfhörer und höre traurige Liebeslieder. Warum sollte ich auch fröhliche hören? Das würde ich tun, wenn wir ein Paar wären, du und ich. Aber so denke ich an dich die ganze Zeit und immer denke ich, was wäre wenn... ? Wie ich also in meinen Gedanken vor mich hin träume, fährt eine Straßenbahn vorbei. Ich schaue mit trüben Blick in ihr Richtung und auf einmal erstarre ich. Sitzt du da etwa in der Straßenbahn?

Bist das du, der gerade aus dem Fenster schaut und mir zuwinkt? Du stehst auf und springst im letzten Moment aus der Tür. Ein Lächeln huscht über dein Gesicht, als du mich wieder ansiehst. Du nickst kaum merklich mit dem Kopf. Ich soll zu dir kommen. Ich bin noch immer erstarrt. Was machst du hier?

Als ich nicht reagiere, sehe ich Verwunderung auf deinem Gesicht. Du fragst dich, warum ich nicht zu dir komme. Glaube mir, das frage ich mich auch. Warum bewegen sich meine Füße nicht zu dir, wenn du mich zu dir rufst. Du läufst los, weg von mir. Wahrscheinlich musst du irgendwo hin. Du bist jetzt auf dem Fußweg und läufst in meine Richtung. Meine Augen kleben an dir. Ich kann mich nicht von dir lösen. Ich kann mich nicht vom Boden lösen. Du kommst auf mich zu. Deine Schritte werden immer schneller, genauso wie mein Herzschlag. Er befindet sich im Einklang mit deinen Schritten und ich muss sagen, du rennst fast.

Nur noch 10 m. 9. 8. 7... Ich muss mir Mühe geben, nicht umzukippen, wo du doch auf mich zurennst. 6. 5. 4... Zwei Schritte auf dich zu und wir würden nebeneinander stehen. 3. 2. 1... Du stehst vor mir. Ich starre dich immernoch an und kann es nicht ändern. Ich will es auch nicht ändern. "Na wartest du auf den Bus?", fragst du mich. "Ähm... Ja?" Warum redest du mit mir? Du lachst. Es ist klingt so wunderschön, wenn du lachst. Du bist wunderschön, wenn du lachst, auch wenn du nicht lachst, aber egal. Ich schaue dich immer noch an. Ich suche deine Augen und als sie auf meine treffen verstummst du.

Du bist auf einmal ganz ernst. "Vertraust du mir?", fragst du. Was ist das für eine Frage? Natürlich vertraue ich dir! Blind... Ich nicke unbeholfen. Das reicht dir als Antwort und du nimmst meine Hand. Ich spüre ein prickeln und es ist nicht die Kälte des Winters. Es ist die Wärme deiner Hand. Es ist deine Ausstrahlung. Ich schaue auf unsere Hände und dann wieder in dein Gesicht. Dein wunderschönes Gesicht. Du schaust mich auch an. Du lächelst. Gefühlt stehen wir da 10 min. und starren uns nur an.

Dann beugst du dich auf einmal vor und ... du küsst mich. Ich bin überrumpelt. Mit allem hätte ich gerechnet, aber nicht damit, dich je zu küssen. Schnell schließen sich meine Augen und ich erwidere den Kuss. Danach schaust du mir fest in die Augen. "Du gehörst zu mir. Für immer...", hauchst du und nimmst mich in den Arm. Ich will, dass diese Situation nie endet, aber das muss sie. Denn als ich angerempelt werde um mich kurz umdrehe, bemerke ich, dass du gat nicht neben mir stehst. Ich schaue zu der Straßenbahn, wo du warst und stelle fest, dass es gar nicht du warst.

In der Bahn sitzt nur ein Mann, der dir ein bisschen ähnlich sieht, aber du bist es nicht. Ich habe vor mich hingeträumt. Was für mich so viele schöne Minuten waren, war in Wirklichkeit nur eine Sekunde... Und das traurigste, ich habe nur von dir geträumt. Nichts war davon echt. Nicht außer meiner Gefühle und meinem inneren Wunsch, genau eine solche Situation mit dir zu erleben. Ein Momemt für die Ewigkeit zwischen den Sekunden...

Alles nur, weil ich in dich verliebt bin... Schon ewig... Auch wenn du das nicht siehst. Wer kann es dir verübeln? Jemand wie du und jemand wie ich, wir kommen einfach aus verschiedenen Welten. Und trotzdem liebe ich dich... Paul, was machst du nur mit mir?


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