Ein Brief an meine unerfüllte und unmögliche Liebe

02.09.2021

Ein Brief an meine unerfüllte und unmögliche Liebe

Ich muss dir noch etwas sagen.

Ich schreibe. Eigentlich schreibe ich nichts besonderes. Es ist eine Liebesgeschichte.
Als ich angefangen habe, dachte ich es sei nichts dabei, dass sie meinem Leben ein wenig ähnelt, bis es mir klar wurde. Das, was ich da schreibe, ist die Geschichte, die ich mir für dich und mich gewünscht hätte. Und ich hätte mir so vieles gewünscht.
Deine Aufmerksamkeit. Dass du mich wahrnehmen würdest. Dass du mich mögen oder sogar lieben würdest. Ich wünschte, du würdest dich selbst ein einziges Mal durch meine Augen sehen.

In meiner Geschichte ist das alles möglich. In meiner Geschichte sind du und ich möglich. Ich bin zwar noch nicht fertig, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass wir am Ende meiner Geschichte ein Paar sein werden. Denn das ist eigentlich mein größter Wunsch.
Eigentlich bescheuert, dass ich hier schreibe, als würde ich mit dir reden, doch so kann ich mich einfach besser ausdrücken. Würdest du das hier jemals lesen, würdest du das verstehen. Aber zum Glück wirst du das ja nicht. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich dich je wieder sehen werde.
Ich weiß noch nicht einmal, ob ich dich wiedersehen will. All die Jahre, die ich in dich verliebt war, ohne auch nur einen Funken davon zu zeigen waren schwer genug. Du hast mich nie gesehen. Ich war nie etwas besonderes für dich.

Versteh mich nicht falsch, ich mache dir keinen Vorwurf. Selbst wenn du Gefühle für mich entwickelt hättest, wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, mit dir zusammen zu sein. Wir sind nun einmal wer wir sind. Du bist du und ich bin ich.
Das Leben hat einfach nicht zugelassen, dass wir zusammen sein könnten. Aber mach dir keine Sorgen. Ich werde eines Tages über dich hinwegkommen. Eines Tages kann ich mein Herz vielleicht für jemand anderen öffnen, ohne es zu bereuen. Aber ich weiß jetzt auch, dass ein winziger Teil meines Herzens für immer dir gehören wird.
Eigentlich bereue ich es ja auch gar nicht, dass mein Herz dich ausgesucht hat, denn als es das tat, wusste es schließlich noch nicht, wer du in Wirklichkeit bist. Du bist großartig und eingentlich so ziemlich genau meine Definition von perfekt. Ich konnte also nicht anders, als mich in dich zu verlieben!

Und dann standest du vor drei Jahren auf einmal als mein neuer Ethiklehrer vor mir.
Drei Jahre lang, habe ich dir nicht einen Funken meiner Gefühle gezeigt. Oder zumindest habe ich es versucht. Sicher hast du bei deiner Intelligenz mitbekommen, was du in mir auslöst.

Diese hunderten peinlichen Situationen bringen mich immer noch zum Lächeln und manchmal werde ich auch ein kleines Bisschen rot. Okay, ich werde ein bisschen mehr als nur ein Bisschen rot, aber diese Augenblicke bedeuten mir etwas.

Ich schäme mich nicht mehr so sehr für meine Gefühle für dich wie am Anfang, doch ich bin auch nicht besonders stolz darauf. Ich meine, ich habe mir nicht ausgesucht mich in meinen Lehrer zu verlieben, aber es macht mich wütend auf mich selbst, dass ich es zu spät bemerkt habe.
Hätte ich eher gemerkt, was ich für dich empfinde, hätte ich mir vielleicht drei Jahre stiller Traurigkeit ersparen können. Aber wer weiß das schon? Nun eins muss ich dir noch sagen.
Wenn ich jetzt mein letztes Schuljahr antrete, bist du nicht da. Denn du bist jetzt Vater. Wow, was für eine Nachricht. Ich freue mich für dich. Das tue ich wirklich. Aber ich werde es vermissen, dich nicht mehr zu sehen, nicht mehr mit dir zu reden. Auf der einen Seite weiß ich, dass du wiederkommen wirst, aber das wird eben erst sein, wenn ich nicht mehr da bin. Aber vermutlich ist das auch besser so.

Verzeih mir, dass ich dich mit siesen Worten belästige, auch wenn du sie wahrscheinlich niemals lesen wirst, aber es musste einfach raus.

In Liebe
Diejenige, die ihr Abi schaffen wird, auch wenn sie dich nicht mehr sehen kann.


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