Wie das Schicksal spielt

Wer ich bin ist unwichtig, aber heute möchte ich euch, der Welt, meine Geschichte erzählen.

Ich war als kleines Mädchen sehr anstrengend. Wustausbrüche so schlimm, wie ich es noch nie gehört habe von anderen Kindern. Im Nachhinein weiß ich dies habe ich getan, um die Aufmerksamkeit und Liebe meiner Eltern zu erlangen. Natürlich bezweckte es genau das Gegenteil.

Die Wustausbrüche waren schon ein Anzeichen dafür, dass ich bereits als Kind Depressionen hatte.

Meine Mutter arbeitete den ganzen Tag und mein Vater kümmerte sich nicht um mich. In der Schule wurde ich gemobbt. Ich würde getreten bis ich am Boden lag.

Später habe ich gelernt, dass meine Eltern mich emotional vernachlässigt haben. Ich kam in eine Psychiatrie, weil ich nicht zur Schule gehen konnte durch massive Panikattacken. Selbst eine Lehrerin hatte mich im Laufe meiner Schullaufbahn fertig gemacht vor der Klasse.

Anfang der Pubertät kam ich also in eine Psychiatrie, allerdings zu spät, da mich kein Psychologe ernst nahm. Ich hatte mich selbstverletzt und der Drang dazu bleibt bis heute. Danach wurde ich in eine Wohngruppe vom Jugendamt entlassen.

Ein Jahr später, in der Wohngruppe, stellte sich heraus ich habe eine seltene und schwerwiegende Erkrankung. Ich dachte meine Probleme hörten auf. Und dann kam das. Am Anfang der Erkrankung dachte ich noch; "Du nimmst ein paar Tabletten und gut ist" - doch die Medikamente machten mich ebenfalls krank, ohne diese würde ich allerdings sterben. Alles war anders. Ich lernte viel. Ich dachte oft über Leben und Tod nach. Die Schmerzen waren das schlimmste und ich wurde taub später.

Die Wohngruppe ging in den Urlaub und ich ging mit. Wir waren wandern, doch ich habe eine geschädigte Lunge. Ich kam ins Krankenhaus mit Verdacht auf Herzinfarkt (der sich nicht bestätigte!). Meine Betreuer hatten mich nicht ernst genommen vorher und gesagt ich hätte einfach keine Lust. So wollte ich die Wohngruppe verlassen, ich hatte mich alleine gefühlt und hintergangen. Ich ging zum Jugendamt, um die Wohngruppe zu wechseln. Meine Mitarbeiterin allerdings wollte das ich da bleibe, also verließ ich die Gruppe und bin wieder zu meiner Mutter. Nach einen halben Jahr hatte ich eine eigene Wohnung.

Ich sehnte mich nach Zuneigung und ich war 17 Jahre alt und alle hatten bereits schon eine oder mehrere Beziehungen gehabt. Ich meldete mich demnach auf einer Dating Plattform an. Ich traf mich mit ein paar Jungs, doch schnell merkte ich das diese was komplett Anderes als ich wollten. Ich dachte, ich wäre nicht gemacht für diese Welt. Also entschied ich mich, mich umzubringen, ich wusste wie, aber nicht wo.

Es waren die heißesten Tage des Sommers und ich wollte nochmal schwimmen. Mir war alles egal, eigentlich ging ich nicht schwimmen, weil ich zu hässlich bin. Ich fragte mit einem Bild im Status ob jemand mit mir baden gehen würde. Meine "Freunde" meldeten sich natürlich nicht.
Doch ein Junge schrieb mir. Ich hatte ihn die Nummer mal gegeben, aber zu einem Treffen kam es nie.

Also gut, entschied ich, das würde mein letztes Date sein bevor ich sterbe. Natürlich hatte ich damit gerechnet nach dem Treffen nie wieder von ihm zu Hören.

Das Treffen war sehr schön und wir trafen uns nochmal. Beim 2. Treffen küssten wir uns. Und ja wir kamen zusammen. Es war komisch, ich wurde nie wirklich geliebt und wir beide machen auch Fehler, doch wir sind jung da passiert das.

Anfang des Jahres bin ich ertaubt und ich sagte ihm immer wieder; er müsse nicht bleiben. Er blieb. Und ich liebe diesen Kerl. Auch wenn wir nicht für immer zusammen sind, hat er mir gelehrt, dass man mich lieben kann!

Wir sind fast 1 Jahr zusammen. Und ich würde alles für ihn tun.

Es war teilweise schwer in meinem Leben und es wird noch öfter Probleme in meinem Leben geben, aber ich möchte nicht aufgeben. Denn zwischen den schlimmen Dingen passieren auch Gute. Man sollte sich nicht nach dem Sinn des Lebens fragen, sondern dem Leben einen Sinn geben.


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