Der Schlimmste Tag meines Lebens

06.05.2021

Der Schlimmste Tag meines Lebens

Alles war gut bis zu dem Tag meines Unfalls... Es war ein Abend im Oktober '98 ... Da meine Eltern gerade ein Haus bauten lebten wir in einem Bauwagen und in Zelten (quasi unsere Schlafzelte)...

Jedenfalls war es Zeit für das Abendbrot und meine Mutter fegte den Bauwagen aus, als der alte Wasserkocher begann zu brodeln... Er stand wie immer auf dem Kühlschrank und konnte nur durch Steckerziehen ausgeschaltet werden... Ich war damals 9 Jahre alt und dachte ich wäre ja schon groß genug meine Mutter etwas zu unterstützen...

Deshalb ging ich zur Steckdose am Fuße des Kühlschranks und zog am Stecker .... Dann plötzlich stille und es wurde dunkel um mich... Ich dachte damals ich wäre gestorben, bis ich meine Mutter wahrnahm... Sie kam völlig hysterisch mit einer Taschenlampe zu mir... Ich wusste nicht was geschehen war... Meine Mutter schnappte mich und ging mit mir im Arm zu unserer "Dusche" welche mit Brunnenwasser lief...

Sie duschte mich... Es war eiskalt... Ich schrie die ganze Zeit weil ich nicht bemerkte was passiert war... Nach ein paar Minuten ging sie mit mir in den Bauwagen zurück wo sie mich dann auf unsere kleine Couch legte und meine älteste Schwester anrief und fragte ob sie etwas aus der Apotheke mitbringen könnte weil ich mich verbrüht habe...

Als meine Mutter dann begann aufzuzählen wo überall was zu sehen war schrie meine Schwester durchs Telefon, dass wir sofort ins Krankenhaus müssen... Da kam dann auch mein Vater gerade von der Arbeit heim... Sofort wurde ich ins Auto gepackt eingewickelt in einem nassen Bettlaken... In der Notaufnahme legte meine Mutter mich auf den Empfangstresen und fragte immer noch unter Schock "was soll ich hiermit machen?" und hob das Laken von mir ab...

Als hätte sie in einen Ameisenhaufen gepiekt rannten aufeinmal lauter Krankenschwestern und Ärzte umher und versuchten ihr Möglichstes um dieses kleine Wesen zu retten... Ich kann mich noch erinnern wie kalt es war, als sie mit lauter Kühlakkus meine Wunden runterkühlten... Ich bin so froh den Schmerz nicht in Erinnerung zu haben...

Betroffen waren meine linke Schulter und der Hals. Meine beiden Unterarme die linke Brust der linke Oberschenkel und mein rechtes Knie... Alles 3. Grades verbrüht, bei der Schulter war es am schlimmsten ... Dort konnte man bis auf die Muskeln und Sehnen schauen...

Einige Tage später mussten sie operieren... Meine Haut war so zerstört dass sie Haut transplantieren mussten ... Warum auch immer sie sich für meine Kopfhaut entschieden haben wissen wir nicht... Jedenfalls musste ich 3 ½ Wochen drin bleiben ... Das war eine sehr lange Zeit für ein Kind...

Während alle paar Tage ein neues Kind mit aufs Zimmer kam blieb ich immer dort und lag im Bett ... Zum Glück blieb ich damals noch das lustige und fröhliche Mädchen welches am liebsten andere zum Lachen brachte... Sonst wäre ich damals schon am Ende gewesen...

Das sich dies aber mal ändern wird hätte ich damals auch niemals geglaubt...


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