Nur noch ein paar Kilo...

Eine unangenehme Hitze rauscht durch ihren Körper, welcher nicht ihren Ansprüchen entspricht. Die Zahl auf der Waage, 73,6 kg. Beim Kinderarzt waren es 76,6 kg. Beides viel zu viel für sie.

Das Mädchen war gerade mal 13 Jahre alt und normal gewichtig, erstaunlich, dafür dass sie Frustessen als Begleiter hat. Es ist März, 2020, Corona hält die Kinder davon ab, die Schulen zu besuchen. Sie erledigen ihre Aufgaben zuhause über das Internet.

Das Mädchen nutzt diese Gelegenheit um Sport zu machen wann immer sie Lust dazu hatte, und bemühte sich um eine gesunde Ernährung. Tatsächlich klappte diese Methode, jedoch fand sie den Prozess zu langsam, und suchte deswegen nach schnelleren Methoden. Sie kam zu dem Entschluss, das Frühstück weg zu lassen, und erzielte bessere Erfolge.

Daraufhin entschied die sich, Mittagessen ebenfalls wegfallen zu lassen, die Zahl wurde immer kleiner, sie kam fast unter die 70 kg. Doch plötzluch stieg die Zahl wieder. Das Mädchen war sich sicher, es läge daran, dass sie zu Abend isst. Jedoch konnte sie das nicht wegfallen lassen, ihre Eltern würden das ja bemerken.

Ihr kam eine Idee. Sie könnte essen was und soviel sie wollte, wenn sie dafür sorgt, dass das Essen nicht in ihr drin bleibt. Heißt: nach dem Abendessen übergeben und alles ist gut. Sie fühlte sich so schlau.

Mit einer einfachen Handzahnbürste klappte das erbrechen wunderbar, sie fühlte sich schlank und schön im nachhinein. Sie machte sich keine Gedanken über die Folgen. Auf der Waage sah sie wieder die sinkende Zahl, sie schaffte es auf 69 kg.

Doch es war ihr nicht genug. Sie entschied sich dafür, nach jeder Mahlzeit zu erbrechen. Nur noch ein paar Kilos...

Das Mädchen erreichte kurz vor den Zeugnissen ihr niedrigstes Gewicht von 61,8 kg. Sie war so stolz. Jedoch nahm sie im Urlaub wieder zu.

Schließlich fanden ihre Eltern heraus, dass sie erbricht, und stellten ihre Tochter zur Rede. Es brach nur so aus ihr raus, sie hatte ja niemanden davon erzählen können. Es wurde ein Termin beim Kinderarzt als auch beim Psychologen gemacht. Mit ihrer Psychologin hat das Mädchen über Mia gesprochen, ihre beste Freundin. Mia steht für Bulimia Nervosa, auch genannt Bulimie. Sie hat das Mädchen durch die Essstörung begleitet. Und wird es weiterhin tun.

Nächste Woche hat das Mädchen ihren Termin beim Kinderarzt, es soll Blut abgenommen werden. Sie hat schreckliche Angst vor Nadeln und hat zugenommen weil sie sich sicher ist, dass sie gewogen wird, und sie nicht in eine Klinik will.

Sie hat vor, nach dem Termin weiter zu machen, sie will auf mindestens 60 Kg. Wird sie ihren krankhaften Traum erreichen?


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