07.04.2021
Ja, der Titel ist definitiv irreführend, aber er ist dennoch passend.
Die ganze Geschichte ist vor über einem Jahr passiert und sollte mich vermutlich nicht mehr beschäftigen, aber heute schoss mir das Ganze ohne bestimmten Grund wieder durch den Kopf.
Also beschloss ich, das Ganze einmal aufzuschreiben.
Vor über einem Jahr wurde mein Freund als Stammzellenspender nach Köln beordert und er bat mich, ihn dabei zu begleiten. Kost und Hotel sollten übernommen werden.
Mit meinem Chef war auch alles abgeklärt, ein Wochenende sollte die Reise dauern. Danach würde ich wie gewohnt auf der Arbeit erscheinen und mein Ding machen.
Das Wochenende war an sich auch wirklich schön, wenn man davon absieht, dass ich kein Fan von Städten bin.
Die Heimreise verlief soweit in Ordnung, mit einiger Verzögerung der Bahn. Alles war aber soweit in Ordnung und wir erreichten unsere Heimat wie geplant am Sonntag Abend.
Am Montag jedoch, als ich aufstehen und mich für den Arbeitstag zurecht machen wollte, übergab ich mich. Irgendwas hatte ich wohl nicht vertragen, mir ging es miserabel. Natürlich meldete ich mich krank und suchte den Arzt auf.
Der schrieb mich für drei Tage krank, vorerst, wie er sagte. Drei Tage, um mich auszukurieren.
Das klappte auch hervorragend. Mein Chef war natürlich nicht sehr begeistert von meiner Krankmeldung, wer wäre das schon, aber er sagte nichts weiter dazu.
Am Donnerstag jedoch, als ich wieder zur Arbeit erschien - mir ging es deutlich besser an dem Tag - wurde ich ins Büro gerufen.
Mein Chef erklärte mir, dass es ja wohl die Höhe wäre, nach so einem Wochenende auch noch eine Krankmeldung einzureichen, um dann feiern zu gehen.
Moment. Feiern? Hatte er feiern gesagt?
Wer mich kennt, weiß, dass ich freiwillig zu keiner Party gehe. Ich bin wohl das, was man einen typischen Einzelgänger nennt - und ich bin zufrieden damit.
Die einzigen Parties, die ich besucht hatte, waren die, auf die mich meine damalige beste Freundin geschleift hatte - und die lagen bereits lange zurück.
Natürlich fragte ich nach, was er meinte.
Er behauptete, er hätte auf meinem Instagramprofil Fotos gesehen, die ich hochgeladen hätte: aktuelle Partybilder von mir.
Nur gibt es da ein kleines Problem.
Ich habe kein Instagramprofil unter meinem Namen. Ja, zwei habe ich, aber beide anonym und eher für Grafikdesign und Fotografie in der Natur gedacht.
Ich bin gerne für mich und weiß dabei lieber, wer was von mir weiß und wo welche Informationen von mir zu finden sind.
Und das einzige Bild auf Social Media von mir ist von einem Schüleraustausch nach Frankreich - und das war vor mehr als sieben Jahren.
Er glaubte mir kein Wort.