Gebrochenes Herz

21.06.2021

Gebrochenes Herz

Ich bin Ju**, 24 und das hier ist mein erster Beitrag. Nachdem ich mich ein wenig eingelesen habe, wollte ich auch eine Geschichte mit euch teilen. Meine Geschichte, denn ich muss das loswerden. Irgendwie.

Zuallererst: Ich bin unglaublich unglücklich verliebt. Bis vor 3 Tagen war dieses Verliebt-Sein noch glücklich.

Wir haben uns vor einem halben Jahr online kennengelernt. Davon mag man halten, was man will. Wir haben uns jeden Tag ewig lange Nachrichten geschrieben und ich war bereit für etwas Neues, Festes. Er sagte gleich zu Anfang, dass er es langsam angehen lassen wolle, da er dazu neigt, die Dinge zu überstürzen. Da es mir in der Vergangenheit genauso ging, willigte ich ein. Wir schrieben uns also fast einen Monat täglich, sahen uns in Videochats und ich habe begonnen, ihm vorzulesen.

Dann hatten wir unser erstes Date. Wir waren beide furchtbar aufgeregt. Aber es war wunderschön und wir haben uns zum Abschied geküsst. Märchenhaft, oder? Ich war unglaublich froh, dass er der Mann zu sein schien, den ich gesucht habe.

Wir haben mit unserer Routine weitergemacht und uns unglaublich gut verstanden. Und ich hatte immer mehr ein wunderbares Gefühl, wenn ich ihn sah oder an ihn dachte. Das ging die nächste Zeit gut, und wir haben uns im April und Mai öfter getroffen, ich habe auch mal eine Nacht bei ihm verbracht. Ich habe mich unglaublich wohl in seiner Nähe gefühlt und ihm ging es wohl ähnlich.

Ende Mai hat er mir eröffnet, dass er nicht genau weiß, was das mit uns ist. In meinen Augen führten wir schon fast eine Beziehung, wir waren exklusiv und verbrachten viel Zeit miteinander. Ich gab ihm seinen Freiraum, wenn er ihn brauchte und er gab mir meinen. Wir haben beschlossen, abzuwarten, was passiert.

Ich habe mir ab diesem Zeitpunkt gewünscht, dass er sich für eine Beziehung mit mir entscheidet. Und es deutete eigentlich alles darauf hin.

Am Freitag Abend ließ er dann die Bombe platzen. Wir redeten und ich bemerkte, dass ihn etwas beschäftigt. Ich sprach ihn darauf an.

Nun. Es war kein schönes Gespräch, das lässt sich am Titel unschwer erkennen. Er sagte, er fühlt sich wohl, wenn ich bei ihm bin. Dass es schön sei, mich zu küssen und mit mir zu kuscheln. Dies das Ananas. ABER Er glaube nicht, dass es Liebe ist. In diesem Moment sagte ich ihm, dass ich mich in ihn verliebt habe.

Für mich brach eine Welt zusammen. Ich war geschockt, ich konnte nicht denken und bin aus seiner Wohnung geflüchtet. Ich habe versucht, mich zu beruhigen. Aber ich konnte es nicht. Ich musste in seine Wohnung zurück und er saß auf seinem Bett wie ein Häuflein Elend und sah mich traurig an.

Es tue ihm leid, aber er wolle mir nicht (noch mehr) wehtun. Ich habe mich neben ihn gesetzt, dann habe ich mich hingelegt. Er legte sich neben sich und hielt meine Hand, während ich weinte und weinte und weinte. Ich weiß nicht mal, ob er auch geweint hat, stumm, ich habe nichts wahrgenommen außer den Schmerz in meinem ganzen Körper.

Schlussendlich habe ich die Nacht noch bei ihm verbracht, denn so war es abgesprochen. Ich habe in dieser Nacht mehr geweint als geschlafen und er war immer wach und versuchte, mich zu beruhigen.
Als die Sonne aufging, lagen wir aneinandergekuschelt in seinem Bett. Es war 6.40 Uhr. Ich wusste, dass, wenn ich gehe, ich ihn erstmal oder vielleicht nie wiedersehen werde.

Ich wünschte mir, der Tag würde nicht weiter anbrechen, wünschte, es würde für immer 6.40 Uhr sein. Um 8 klingelte sein Wecker. Ich bin aufgestanden, bin ins Bad und habe im Spiegel meine zugequollenen Augen betrachtet. Ich zog mich an, packte meine Sachen und machte mich fertig, um die Wohnung zu verlassen.

Er sah mir zu und kam in den Flur, um mich zu verabschieden. Er sagte, es tue ihm leid. Er habe das nicht gewollt. Irgendetwas fehle ihm, um sich in mich zu verlieben. Bevor ich ging, haben wir uns noch ein letztes Mal geküsst. Und ich spüre seine Lippen immernoch, habe immernoch seinen Geruch in der Nase, seine Stimme in den Ohren. Alles, was ich mache, überfordert mich im Moment und selbst jetzt habe ich wieder Tränen in den Augen.

Wir schreiben weiterhin miteinander, wollen es vielleicht als Freunde versuchen oder später noch mal einen Versuch starten. Vielleicht fehlt ihm wirklich etwas, und es liegt tatsächlich nicht an mir. An dieses Fünkchen Hoffnung klammere ich mich, unglaublich verzweifelt.

Abends fühlt es sich manchmal so an, als würde er neben mir liegen, seine Arme um mich legen und so weiter. Es hindert mich am schlafen und macht mich unglaublich kaputt.

Ich hoffe sehr, dass wir irgendwann mehr als Freunde sein werden. Denn in meinen Augen ist er perfekt für mich. Ich hoffe außerdem, dass es einfach der falsche Zeitpunkt für ihn war, als wir uns kennenlernten.

Vielen Dank an jeden, der das gelesen hat.
Ein guter Freund sagte zu diesem Thema zu mir: "Du bist nicht allein."


Lade Dir die kostenlose Geheimness-App für dein Smartphone und kommentiere den Beitrag!


Beitrag